Johannes
Sport war sein Leben, und begeistern konnte sich der bescheidene 22-Jährige für Vieles. Doch seine Leidenschaft galt dem Gerätturnen. Seit seinem fünften Lebensjahr ging er zum TV Ober-Ramstadt in die Turnstunde.
In den neunziger Jahren entdeckte er schließlich den Deutschen Mehrkampf für sich - eine Wettkampfform, die Gerätturnen und Leichtathletik miteinander verbindet. Hier feierte er seine größten Erfolge: Zweimal in Folge wurde er Deutscher Meister. Im Grunde hatte Johannes damit seine sportliche Karriere erst richtig angefangen, und er schwärmte davon, eines Tages einen Zehnkampf zu bestreiten, was er am 19./20.07.02 in Geisenheim bei den Hessischen Mehrkampfmeisterschaften auch mit Erfolg getan hat; der Stabhochsprung war seine Stärke.
Einen Beruf zu wählen, der den Sport zum Freizeitvergnügen reduziert hätte, war für Johannes undenkbar. So entschied er sich für eine nicht alltägliche Ausbildung: Seit dem Wintersemester 2001 studierte Johannes Sportwissenschaften und Informatik an der TU Darmstadt.
Sport-Event-Management hätte er sich als Beruf vorstellen können, aber auch Journalismus stand auf der Wunschliste ganz oben. All das wird zunächst einmal warten müssen. Denn der 3. November 2002 veränderte Johannes' Leben grundlegend. Nun ist Hoffnung alles, was von seinen Träumen bleibt ...
Der Tag, der sein Leben veränderte
Der 3. November 2002 war ein Wettkampftag, wie ungezählte zuvor. Auf dem Terminkalender stand der entscheidende Wettkampf der 1. Landesliga im Gerätturnen.
Weil er sich kurz zuvor an der Hand verletzt hatte, war Johannes an diesem Tag nur für eine Bodenübung vorgesehen.
Hochmotiviert und gut vorbereitet ging er an den Start. Erstmals wollte er im Wettkampf einen anderthalbfachen Salto vorwärts zum direkten Abrollen zeigen.
Doch das Übungsteil wurde ihm zum Verhängnis: Mit dem Kopf zuerst schlug Johannes auf der Bodenfläche auf und verletzte sich dabei an der Halswirbelsäule so schwer, dass er seitdem vom vierten Halswirbel abwärts querschnittgelähmt ist.
Sein Gesundheitszustand
Seit seinem Unfall wird Johannes intensivmedizinisch betreut. Mehrfach kämpfte er mit dem Tod, überstand zahlreiche Atem- und Herzstillstände. Erst 12 Wochen nach der Einlieferung in das Krankenhaus begann sich sein Gesundheitszustand zu stabilisieren, so dass nun Rehabilitationsmaßnahmen ins Auge gefasst werden können.
Wie es nun weitergeht: gesundheitliche und finanzielle Perspektiven
Ob und inwieweit sich Johannes' derzeitige Lage durch Rehabilitationsmaßnahmen verbessern lässt, ist völlig unklar. Doch da sein Rückenmark nicht durchtrennt ist, besteht Hoffnung. Taktile Reize an Beinen und Armen kann er diffus wahrnehmen, aber eigenständig bewegen kann er lediglich seinen Kopf und die Schultern.
Neben die gesundheitlichen Sorgen treten finanzielle Notlagen: Als Student war Johannes nicht rentenversichert. Abgesehen von einer einmaligen Versicherungszahlung, ist er völlig mittellos. Zwar ist die medizinische Basisversorgung gesichert, aber darüber hinausgehende, langfristige und besonders erfolgversprechende Rehabilitationsmaßnahmen (etwa in den USA) sind aufgrund der desolaten finanziellen Versorgungslage derzeit nicht denkbar.
Deswegen unser Aufruf: Bitte spenden Sie! Werden Sie Mitglied! Alle Spenden und Mitgliedsbeiträge (!) sind steuerlich abzugsfähig, und jeder noch so kleine Betrag ist eine Investition in Johannes' Zukunft.